Kyushojutsu

Was ist Kyushojutsu ?

Kyushojutsu ist das Studium der Schwachpunkte des Menschen dar. Mit verschiedenen Methoden, wie z.B. Schläge oder Griffe werden verschiedene Bereiche des menschlichen Körpers beeinflußt, um eine Reaktion auszulösen bzw. einen potentiellen Gegner zu beeinträchtigen (Dysfunktion) oder auszuschalten. Diese Reaktion kann vom Auslösen von Reflexen über Schmerz, Verlust der Balance, zeitweise Lähmung eines Körperteils bis zum Verlust des Bewußtsseins reichen. Zusätzlich werden diese Zielbereiche genutzt, um diese Dysfunktionen wieder zu neutralisieren. Dazu gibt es verschiedene restaurative Methoden und Reanimationen, ganz nach dem Ausspruch eines alten Lehres "man ist erst dann gut, wenn man den Schaden, den man anrichtet, genauso schnell wieder rückgängig machen kann".

In den historischen Kampfkünsten findet man das Kyushojutsu unter verschiedenen Bezeichnungen. Der Fokus innerhalb dieser Künste wird teilweise sehr unterschiedlich gesetzt und beschränkt sich auf verschiedene Aspekte, wie z.B. die Schwachpunkte der Rüstungen der damaligen Zeit oder der verschiedenen Bereiche des menschlichen Körpers. Auch die Benutzung von Waffen ist im historischen Kontext nicht zu vergessen. In manchen Kriegskünsten wurde auch die Lebensweise, wenn sie durch den Gegner ersichtlich war, als Schwachpunkt gesehen, den man ausnutzen kann. Somit findet man in historischen Aufzeichnungen oder alten Schulen allgemein das Schlagen der Vitalpunkte im Japanischen als Atemi-Te (auch teilweise als Atemijutsu", Atemi Waza) oder auch Kyushojutsu (auch umgangssprachlich Kyusho, Kyushojitsu). Im Chinesischen kennt man es unter Xue, Dian-Xue oder Dim-Mak (kantonesisch), in Korea wird es Kupso Sul oder Hyol Do Bop genannt, in Indien kenn man es unter Marma-Adi. Im Westen wird manchmal auch die Bezeichnung "Death Touch" gebraucht. Die Bezeichnungen sind nicht alle linguistisch oder inhaltlich exakt. Jede der zugehörigen Kampfkünste legt einen unterschiedlichen Fokus, abhängig von der Anwendung und den historischen Gegebenheiten.

Während die historischen Kampfkünste teilweise mit blumigen Bezeichnungen verschlüsselten, wurde in neuerer Zeit diese Thematik mit der Akupunktur aus der TCM verbunden und somit unnötig verkompliziert. Manche Schulen nutzen die Syntax davon zur Vereinfachung der Bezeichnungen, um die lateinischen, deutschen und englischen Bezeichnungen der anatomischen Struktur oder die von Schule zu Schule unterschiedlichen japanischen Bezeichnungen zu vermeiden. Andere Gruppierungen der neueren Zeit nutzen teilweise die TCM als Erklärungsansatz. Da die TCM als Erklärungsansatz für den kampfkunsttechnischen Aspekt nicht nur unpraktikabel ist, sondern keine vernünftige Vorhersage einer Dysfunktion möglich macht und sich selbst auch in vielen Fällen widerspricht, macht sie in kampfkunsttechnischer Anwendung keinen Sinn. Der Schlüssel z.B. bezüglich des menschlichen Körpers liegt schlicht in der Anatomie begründet.

Die Thematik Kyusho des "Kyusho International" ist eine Möglichkeit, seinen Fokus auf exakt diese anatomischen Strukturen zu legen und die Schwachpunkte oder Lücken des menschlichen Körpers als Verstärker für die eigenen Techniken auszunutzen. Deshalb kann man Kyusho auch in einen Stil integrieren, der kein "typisches Kyushojutsu" kennt. Stile, die Kyushojutsu enthalten, können mit Hilfe des Materials von "Kyusho International" einen Fokus legen und ihren eigenen Stil damit verstärken. Da die Trainingseinheiten nicht "kampfkunst/-sportypisch" regelmäßig pro Woche trainiert werden, sondern maximal einmal im Monat in Form einer "Session" und/oder einer "Class" (Workshop) vereinbart werden, sieht sich "Kyusho International" als Trainingsmöglichkeit, die jede andere Anwendung unterstützt und einen zusätzlichen Raum mit dem Fokus auf das Thema Kyusho zur Verfügung stellt. Im professionellen Bereich werden für verschiedene Berufsgruppen außerdem einfache und schnell zu erlernende Werkzeuge zur Verfügung gestellt, um den menschlichen Körper zu kontrollieren, zu führen oder zu unterstützen, ohne daß ein Schaden entsteht (z.B. KTCP für den taktischen Einsatz, KSP für den Selbstschutz). Ist keine Ausbildung innerhalb einer Kampfkunst- oder Kampfsportart dabei, so hat jeder zertifizierende Instruktor von Kyusho International einen Background in einer Kampfkunst. Da "Kyusho International" auf der ganzen Welt in den unterschiedlichsten Kampfkünsten/-sportarten vertreten ist und die Ausbildung zum Instruktor stilloffen durchgeführt wird, findet man sehr leicht einen passenden Ansprechpartner.

Da neben den kampfkunsttechnischen Aspekten aufgrund der Sichtweise auf die Anatomie auch der Aspekt der "Ersten Hilfe in der Kampfkunst" und der restaurativen Fähigkeiten notwendig ist, beschäftigen wir uns zusätzlich mit Methoden, um die Gesundheit innerhalb kürzester Zeit wieder herzustellen oder sie über längere Zeit zu pflegen und zu erhalten. Diese Kombination geht einher mit dem Training, Teile des menschlichen Körpers zu beeinflussen oder abzuschalten und damit ist Kyusho nicht nur auf der "Matte", sondern auch im täglichen Leben jeden Tag anwendbar.

Das Kyusho vom deutschen K.I.-Team am Standort Erlangen wird von Manfred Meilner organisiert. Fehlt eine Grundlage, kann wahlweise ein professionelles Programm des K.I. (KTCP, KSP) und/oder das Ninjutsu des Bujinkan als Basis genutzt werden. Kampfkünstler und Kampfsportler, Polizei, Security, aber auch Lehrer und Kräfte aus dem medizinischen Bereich (Pflege, Psychiatrie, Notaufnahme, u.a.) finden sich regelmäßig einmal im Monat ein, um gemeinsam ihre persönliche Anwendung zu vertiefen. Ein Teil nutzt den offenen Teil der "2-Stunden-Sessions", damit ihr Wissen und Können erhalten bleibt, der weit größerer Teil nutzt die monatlichen "Class" von knapp 6 Stunden, um einmal im Monat ihr Wissen zu erweitern und die Ausbildung zu durchlaufen. Zusätzlich wird ein "2-Stunden-Coaching" im Monat angeboten, wo Gruppen sich u.a. der Thematik menschliches Bewusstsein und Unterbewusstsein beschäftigt. Diese Spezialgruppe ist nicht nur ein Zusatzangebot für Instruktoren, sondern kann gesondert von jedem Teilnehmer außerhalb des Kyusho belegt werden. Es werden verschiedenen Methoden des NLP bzw. des "neurolinguistischen Coachings" verwendet, um aussergewöhnliche und effektive Lern- und Lehrmethoden zu vertiefen, Problemlösungsstrategien zu entwerfen und ein tieferes Verständnis für die menschliche Psyche zu erhalten. Aber wir machen auch Abstecher in den vielleicht mit "Crazy Stuff" am besten zu umbeschreibenden Teil.


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