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Das Kyushojutsu, Kyushojitsu oder kurz Kyusho genannt, nutzt die Nomenklatur der Akupunktur und hat je nach Stilrichtung Wurzeln in der Anatomie (alte japanische KK, Kyusho International) oder in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM, über Dillman, die meisten Karatestile und Ableger davon). Die Punkte, an denen sich Nervenbahnen kreuzen oder gabeln, oder die Enden der Nerven werden als besondere Punkte angesehen und 360 Punkte werden in der TCM für die Akupunktur zu Heilzwecken genutzt. Die Anzahl dieser Punkte, die Hauptpunkte und auch die vielen Nebenpunkte sind inzwischen auf über 1000 Punkte angewachsen. Dieselben Stellen werden auch in der Akupressur genutzt. Da diese Vitalpunkte neben dem heilenden Aspekt auch zum Schaden am menschlichen Körper genutzt werden können, wurden sie von den Großmeistern der verschiedensten Kampfkünste aufgegriffen und auf die wichtigsten und am sinnvollsten anwendbaren Punkte mit Fokus auf die anatomischen und elektrischen Besonderheiten reduziert. Diese Stellen und auch die Anwendung variiert von Schule zu Schule und von Stil zu Stil.
Diese Punkte wurden durch Verbindungslinien kategorisiert, die sogenannten Leitbahnen. Verschiedene Heilverfahren wenden eine Massageart an, die diese Leitbahnen und Vitalpunkte nutzen. Darunter ist das chinesische Anmo (japanisch Anma), aus dem das japanische Shiatsu bzw. das chinesische Tuina hervorgegangen sind, es gibt aber inzwischen unzählige Varianten der Leitbahnmassage und Methoden des Jinjutsu, die sich von diesem Wissen bedienen. Bekannt sind z.B. auch das japanische Kuatsu und das Amatsu Tatara (siehe Anma). Das führt inzwischen sogar so weit, daß diese Punkte nicht nur im Heilbereich, sondern auch für das allgemeine Wohlbefinden genutzt werden.
Heutzutage versucht man, eine Verbindung zu schaffen, die die Neurologie und die Akupressur in Einklang zu bringen. Aufgrund einer breiten Basis an Wissen, das von vielen Studenten des Kyusho zusammengetragen wird und nicht mehr einem einzelnen Großmeister über Jahrzehnte und Generationen über Jahrhunderte überlassen wird, ist dieser Bereich inzwischen im weiten Teilen gut erklärt und erforscht worden. Energetische, sowie neurologische Effekte im menschlichen Körper können heutzutage mit Hilfe der östlichen und westlichen Medizin und der Elektrotechnik, Physik und Biologie bzw. Biochemie zu einer Einheit verschmelzen, die das alte Wissen der großen Meister ideal ergänzen und verständlich machen und in unsere heutige, von den Naturwissenschaften geprägte Zeit retten. Dabei wird aber nicht nur der Bereich der mechanischen und elektrischen Beeinflußung von Nervenpunkten untersucht. Das Kiaijutsu (die Nutzung von der Stimme) hat dabei als unterstützendes Mittel einen nicht minder wertvollen Stellenwert.